Exkursion ins KZ Mittelbau-Dora
Am 27. und 28. Juni unternahmen die Klassen G10a, G10b, H9, R10a und R10b eine bewegende und lehrreiche Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Mittelbau-Dora. Diese Reise bot den Schülerinnen und Schülern eine tiefe und unmittelbare Einsicht in dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte.
Geschichte des KZ Mittelbau-Dora
Das nahe Nordhausen in Thüringen gelegene Konzentrationslager Mittelbau-Dora wurde 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald errichtet. Es diente primär der unterirdischen Produktion von V2-Raketen, die von der nationalsozialistischen Propaganda als „Vergeltungswaffe“ vermarktet wurden. Die Häftlinge, meist Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern Europas, mussten unter unmenschlichen Bedingungen in unterirdischen Stollen Raketen montieren. Viele von ihnen starben an den Folgen der Zwangsarbeit, der katastrophalen Lebensbedingungen oder durch direkte Gewalt.
Bewegende Erlebnisse
Die Exkursion begann mit einer Führung über das Gelände und durch die verbliebenen Stollen des Lagers. Die Schülerinnen und Schüler waren sichtbar bewegt von den eindringlichen Schilderungen der Grausamkeiten, die hier verübt wurden. Die Besichtigung der engen, feuchten Stollen, in denen tausende Häftlinge unter lebensgefährlichen Bedingungen arbeiten mussten, hinterließ bei vielen bleibende Eindrücke.
„Es ist unvorstellbar, dass hier unten Menschen arbeiten mussten!“ - Jenny
Ein begleitender Workshop ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, das Erlebte zu reflektieren und in einem geschützten Rahmen darüber zu sprechen. Die Jugendlichen erhielten detaillierte Informationen über das Leben und Leiden der Häftlinge. Die persönlichen Geschichten und Fotos ehemaliger Insassen machten das unvorstellbare Leid greifbar. Besonders der Besuch der Gedenkstätte und das stille Gedenken an die Opfer berührte die Schülerinnen und Schüler tief. Viele äußerten ihre Betroffenheit und sprachen über die Wichtigkeit, das Andenken an die Opfer zu bewahren und aus der Geschichte zu lernen. Einige Schüler betonten, wie wichtig es sei, solchen Unmenschlichkeiten entschieden entgegenzutreten und sich aktiv für eine gerechte und humane Gesellschaft einzusetzen.
Fazit
Die Exkursion zum KZ Mittelbau-Dora war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine eindrucksvolle und prägende Erfahrung. Sie ermöglichte nicht nur ein tiefes Verständnis für die Schrecken der NS-Zeit, sondern förderte auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Toleranz, Menschlichkeit und eine aktive Erinnerungskultur. Die Schülerinnen und Schüler kehrten nachdenklich und mit einem gestärkten Bewusstsein für die historischen und ethischen Verpflichtungen in ihren Alltag zurück. Diese Exkursion war ein wichtiger Beitrag zur historischen Bildung und zur Förderung von Empathie und sozialem Engagement.
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